Ausgabe 2/2023, Januar

Abhandlungen

  • Wolfgang WeiĂź, Speyer, Plädoyer fĂĽr eine starke Europaklausel in ThĂĽringen

    Thüringen unternimmt derzeit eine Revision der Landesverfassung, um den Europabezug durch Einfügung einer Europaklausel, Etablierung eines Europaausschusses und Verankerung der Landtagsbeteiligung in der Subsidiaritätskontrolle zu stärken. Vorliegender Beitrag analysiert das derzeitig im Landtag behandelte Gesetzgebungsvorhaben nach dem Entwurf der Regierungsfraktionen und zeigt die Desiderata auf. Es zeigt sich, dass die Landtagsbeteiligung in EU-Angelegenheiten mit Blick auf die Ermöglichung effektiver Ausübung der Integrationsverantwortung durch den Landtag gestärkt werden sollte. Ferner empfiehlt es sich, die Rolle des Europaausschusses präziser zu regeln.

  • Luisa Lorenz, Kassel, Die Berliner „Kirchensteuer-Rasterfahndung“ auf dem (gerichtlichen) PrĂĽfstand

    Sachverhalte im Spannungsfeld von (Besonderem) Verwaltungsrecht, Staatskirchenrecht und Datenschutzrecht korrelieren regelmäßig mit einer Vielzahl von rechtlichen Fallstricken. Das Kirchensteuerrecht im Allgemeinen und die insoweit besondere arbeitsteilige Berliner Praxis im Speziellen sind hierfür beispielhaft. Unter Einbeziehung der einschlägigen Rechtsprechung des Verwaltungsgerichts Berlin diskutiert dieser Beitrag aus insbesondere datenschutzrechtlicher Perspektive Fragen, die sich im Zusammenhang mit der als „Kirchensteuer-Rasterfahndung“ kritisierten Zusammenarbeit von Berliner Finanzämtern und Kirchensteuerstellen ergeben.

  • Frederik Orlowski, DĂĽsseldorf, PreuĂźischer Streisand-Effekt

    Das Bekanntwerden von Restitutionsverhandlungen zwischen der öffentlichen Hand und dem „Haus Hohenzollern“ löste im Sommer 2019 die „Hohenzollern-Debatte“ aus. Jetzt, dreieinhalb Jahre später, sind die Verhandlungen endgültig gescheitert. Über die nach wie vor erhobenen Forderungen werden daher die Gerichte entscheiden müssen. Anlass genug, um aufbauend auf einer kurzen Debattennachlese die historischen Wurzeln dieses Konflikts offenzulegen. Im Kern geht es dabei um die Frage, welche Rechtsfolgen die nach Ende des Ersten Weltkriegs per Vertrag vollzogene Trennung von Monarchie und Republik bis in die Gegenwart hinein entfaltet und welche Länder – neben Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt – ebenfalls damit rechnen müssen, zeitnah von ihrer monarchischen Vergangenheit eingeholt zu werden.

Buchbesprechungen

  • Kiki Beyer, Der Einfluss des Vergaberechts auf Zuwendungen und ihren Widerruf (Thorsten Siegel)
  • Christian Conrad/Stefanie GrĂĽnewald/Fiete Kalscheuer/Jens Milker (Hrsg.), Handbuch Ă–ffentlich-rechtliches Ă„uĂźerungsrecht. Grundprinzipien. Ă„uĂźerungen von Hoheitsträgern. Rechtsschutz (Matthias Wiemers)
  • Christoph Schönberger, Auf der Bank, Die Inszenierung der Regierung im Staatstheater des Parlaments (Michael Fuchs)

Rechtsprechung

  • VG Berlin, Urteil vom 7.4.2022 – 1 K 391/20 – Zusammenarbeit von Finanzämtern und Kirchensteuerstellen; Datenschutzaufsicht (vgl. Abhandlung Lorenz)

Umfangreiche Rechtsprechung in Leitsätzen

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