Ausgabe 5/2020, März

Thematischer Schwerpunkt: Digitalisierung I

Abhandlungen

  • Wenguang Yu, Peking, Verlagerung von Normsetzungskompetenzen im Internet unter besonderer BerĂĽcksichtigung der Cybersecurity Standards

    Im Internet ist die Verlagerung der Normsetzung auf Private ein ubiquitäres Phänomen. Von besonderer Brisanz ist dieser Trend im Segment der Cybersecurity Standards, die alle Lebensbereiche der Menschen und alle Aktionsfelder von Staaten, Volkswirtschaften und Unternehmen beeinflussen können. Hier setzt der Beitrag an. Er konzentriert sich auf drei Kernprobleme des Security Standard Setting (Rechtsnatur, Bindungswirkung, Legitimationsmechanismen) und plädiert auf allen drei Problemfeldern für einen Perspektivenwechsel und eine Öffnung konventioneller rechtlicher Betrachtungsweisen.

  • Christian L. Geminn, Kassel, MenschenwĂĽrde und menschenähnliche Maschinen und Systeme

    Roboter und autonome Systeme stellen enorme Herausforderungen fĂĽr die Rechtswissenschaft dar. Diese Herausforderungen umfassen zahlreiche Rechtsgebiete. Sie intensivieren sich aber noch, wenn diese Roboter und Systeme menschliches Aussehen erhalten und/oder sich (scheinbar) wie Menschen verhalten. Dabei ergeben sich gerade auch Implikationen fĂĽr die MenschenwĂĽrde, die in diesem Beitrag betrachtet werden sollen.

  • Viktoria Herold, Frankfurt am Main, Grenzen automationsgerechter Gesetzgebung

    Die Forderung nach automationsgerechter Gesetzgebung wird im aktuellen Diskurs um die Modernisierungsstrategie der öffentlichen Verwaltung wiederholt, verspricht eine solche doch einen Legitimationszuwachs algorithmischer staatlicher Entscheidungen. Der Beitrag untersucht, was der Begriff der automationsgerechten Gesetzgebung bedeutet und welcher verfassungsrechtliche Rahmen dem Gewaltenteilungsgrundsatz aus Art. 20 Abs. 2 Satz 2 GG sowie Aspekten der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit aus Art. 20 Abs. 2 und 3 GG im Hinblick auf eine automationsgerechte Gesetzgebung entnommen werden kann. Auf dieser Basis werden verfassungsverträgliche Leitlinien für eine automationsfreundliche Gesetzgebung gewonnen.

Bericht

  • Bernhard StĂĽer, MĂĽnster/OsnabrĂĽck, Verwaltungsverfahren und Personenstandsrecht als Konkretisierungsaufgabe – Symposium der Deutschen Universität fĂĽr Verwaltungswissenschaften und des Deutschen Forschungsinstituts fĂĽr öffentliche Verwaltung in Speyer aus Anlass der Verleihung der Ehrenmedaille an Dr. Heribert Schmitz

    Die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer und das Deutsche Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung veranstaltete aus Anlass der Verleihung der Ehrenmedaille an MR a.D. Dr. Heribert Schmitz im Runden Vortragssaal der Universität ein Symposium zum Verwaltungsverfahren und Personenstandsrecht. Als Themen standen „die Verwaltung an den Funktionsgrenzen der Rechtsprechung“, „vorgerichtliche Verwaltungsverfahren“, „die Dogmatik der Bestandskraft“, „E-Government und das VwVfG“, „das VwVfG als legal transplant“, „Beschleunigungsgesetze – machen Gesetze wie das NABEG Planungsverfahren schneller?“, „der städtebauliche Vertrag“ und „das Personenstandswesen als Spiegel gesellschaftlicher Veränderungen“ auf dem Programm.

Buchbesprechungen

  • Heinz Strobl/Heinz Sieche/Till Kemper/Peter Rothemund, Denkmalschutzgesetz fĂĽr Baden-WĂĽrttemberg – Kommentar und Vorschriftensammlung; 4., ĂĽberarbeitete Auflage (Ernst-Rainer Hönes)
  • Winfried Kluth, Ă–ffentliches Wirtschaftsrecht (Matthias Wiemers)

Umfangreiche Rechtsprechung in Leitsätzen

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