Ausgabe 17/2019, September

Abhandlungen

  • Sebastian J. Golla, Mainz, In WĂĽrde vor Ampel und Algorithmus – Verfassungsrecht im technologischen Wandel

    Aktuelle technologische Entwicklungen bedingen, dass immer mehr Entscheidungen automatisiert getroffen oder unterstützt werden. Dies stellt das Verfassungsrecht vor hochkarätige Herausforderungen. Der Beitrag analysiert automatisierte Entscheidungen namentlich unter dem Aspekt der Menschenwürde und schlägt dabei einen Bogen vom Grundgesetz und der Verfassung des Landes Bremen zu dem aktuellen Entwurf einer Charta der Digitalen Grundrechte der Europäischen Union. Im Zentrum steht die Frage, inwiefern konkrete verfassungsrechtliche Vorgaben für automatisierte Entscheidungen angesichts technologischer Entwicklungen und des soziokulturellen Wandels notwendig und sinnvoll sind.

  • Benjamin Eichel, Berlin, Das Altersgeld des Bundes – Portabilität von Versorgungsanwartschaften unter BerĂĽcksichtigung des europäischen FreizĂĽgigkeitsrechts

    Die hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums verpflichten das deutsche Beamtenrecht auf Institute aus Zeiten der Weimarer Republik und davor. Angesichts der Veränderungen von Lebens- und Arbeitsverhältnissen stellt sich die Frage, ob diese Regelungen den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts noch gerecht werden. Das Altersgeld des Bundes soll Mobilitätsbedürfnisse mit den Interessen des Dienstherrn in Ausgleich bringen und wird als Baustein zur Modernisierung des öffentlichen Dienstes verstanden. Vor dem Hintergrund der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zur Portabilität von Versorgungsanwartschaften bestehen jedoch Zweifel, ob es den Anforderungen des Unionsrechts genügt.

  • Markus Vordermayer-Riemer, MĂĽnchen, Rituelle Schlachtungen im Recht der Europäischen Union

    Der Beitrag befasst sich mit der – noch im Entstehen begriffenen – Rechtsprechung des Gerichtshofs der Europäischen Union (EuGH) zu Fragen ritueller Schlachtungen. In einer Entscheidung aus dem Jahr 2018 war der EuGH erstmals mit der Regelung zum Schächten im Sekundärrecht befasst (I.). Hinzu tritt nunmehr eine weitere Entscheidung aus dem Frühjahr 2019 sowie eine anhängige Vorlage des belgischen Verfassungsgerichtshofs, die weitere Klärungen verspricht (II.). Der Beitrag möchte die Rechtsprechung untersuchen, in einen größeren Kontext einbetten (III.) und einige vorsichtige Aussagen zu der möglichen Antwort des Gerichtshofs auf die belgische Vorlage treffen (IV.).

Buchbesprechungen

  • Tino Frieling, Gesetzesmaterialien und Wille des Gesetzgebers – Fallgruppen verbindlicher WillensäuĂźerungen (Ulrich Karpen)
  • Willy Spannowsky/Michael Uechtritz, Baugesetzbuch: BauGB – Kommentar; 3. Auflage (Thomas Mann)

Umfangreiche Rechtsprechung in Leitsätzen

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