Ausgabe 12/2019, Juni

Abhandlungen

  • Hans D. Jarass, MĂĽnster, Bedeutung des einfachen Rechts fĂĽr die Bestimmung verfassungsrechtlicher Begriffe

    Das Grundgesetz enthält an zahlreichen Stellen Rechtsbegriffe, die auch im einfachen Recht Verwendung finden. Wenn nun im einfachen Recht der betreffende Begriff näher definiert bzw. konkretisiert wird, stellt sich die Frage, welche Bedeutung die einfachgesetzliche Konkretisierung für das Verfassungsrecht hat. Dem wird im Folgenden nachgegangen. Dabei wird den verfassungsrechtlich fundierten Auslegungsmethoden und dem Vorrang der Verfassung besonderes Gewicht zukommen. Abschließend werden die Befunde auf die aktuelle Problematik des Fernstraßenbegriffs in Art. 90 GG angewandt.

  • Hendrik JĂĽrgensen/Lennart Laude, Kiel, Zur Verfassungsmäßigkeit von BAMF-AuĂźenstellen

    Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat im Bundesgebiet eine Vielzahl sog. Außenstellen errichtet, die nach seinem Selbstverständnis eine dezentrale Aufgabenwahrnehmung ermöglichen. Eine Untersuchung des Asylgesetzes zeigt, dass Asylverfahren ausschließlich in den Außenstellen und nicht in der Zentrale durchgeführt und entschieden werden. Eine derartige Struktur steht in einem Spannungsverhältnis zur grundgesetzlichen Kompetenzverteilung, die eine gestufte Bundesverwaltung nur im Ausnahmefall kennt. In Zeiten steigender Flüchtlings- und somit auch Fallzahlen aktualisieren sich verfassungsrechtliche Bedenken gegen die Struktur des BAMF, die bereits nach Inkrafttreten des AsylVfG bestanden, aber weitgehend unbeachtet blieben.

  • Rudolf W. Strohmeier/Astrid Gamisch, Luxemburg, Die Veröffentlichung von Gesetzen im digitalen Zeitalter

    Auch aus dem technischen Fortschritt können sich konkrete Handlungsaufträge an den Gesetzgeber ergeben, damit originäre verfassungsrechtliche Pflichten wie die zur Veröffentlichung von Gesetzen erfüllt werden können, die in ihrer gegenwärtigen (Papier-) Form längst nicht mehr zeitgemäß ist. Dieser Artikel gibt zunächst einen Überblick über die verfassungsmäßigen Anforderungen an die digitale Veröffentlichung von Gesetzen und ihre Vorteile gegenüber der herkömmlichen Methode. Danach werden technische Schwierigkeiten, die sich durch die elektronische Veröffentlichung ergeben können, und Lösungsansätze dafür diskutiert. Im Anschluss wird darauf eingegangen, warum eine Verfassungsänderung für deren Einführung nicht erforderlich ist. Schließlich werden einige weitere, mit der Problemstellung verbundene Fragestellungen angesprochen.

Buchbesprechung

  • Susanne Baer/Oliver Lepsius/Christoph Schönberger/Christian Waldhoff/Christian Walter (Hrsg.), Jahrbuch des öffentlichen Rechts der Gegenwart, Neue Folge; Bd. 63 (Michael Kilian)

Umfangreiche Rechtsprechung in Leitsätzen

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